Die häufigsten Rückenleiden
Muskel-Verspannungen
Die meisten Rückenbeschwerden werden
von Verspannungen der Rückenmuskulatur verursacht
oder begleitet. Gründe können sein: einseitige oder
verkrampfte Körperhaltung, ungewohnte Bewegungen,
Verschleißerscheinungen der Wirbelsäule,
Mangelernährung und nicht zuletzt starke psychische
Anspannung.
Was Sie tun können:
Wichtig ist, sich durch den Schmerz
nicht zur Unbeweglichkeit zwingen zu lassen. Angst
kann An- und Verspannung noch verstärken. Eine
einfache, aber wirksame Übung: Stellen Sie sich
morgens beim Zähneputzen auf ein Bein und machen
Kniebeugen (2-mal links eine Min., 2-mal rechts eine
Min.).
Hexenschuss
Bei ganz plötzlich auftretenden
Schmerzen in der Region der Lendenwirbelsäule spricht
der Volksmund vom Hexenschuss, der Mediziner von einer
„Lumbalgie“ (lat. Lumbus=Lende). Die Ursachen sind
vielfältig: falsches Heben, Kälte,
Bandscheibenreizung, Wirbelverschiebung – die
Muskulatur verkrampft sich reflexartig, besonders die
Region der Lendenwirbelsäule wird gereizt.
Was Sie tun können:
Als Therapie genügen meist Wärme,
schmerzstillende Medikamente und Entspannung. Gut ist
z. B. ein Bad mit Rosmarin-Extrakten (fördert die
Muskelentspannung). Ich persönlich bevorzuge eine
heiße Dusche, dabei eine vorsichtige Dehnung.
Ischias- Schmerzen
Die Ursache dieses Leidens liegt im
namengebenden Nervengeflecht, dem Ischias: Im Becken
sammeln sich mehrere Nerven der Lendenwirbelsäule,
die die Beine versorgen, bilden zusammen den
Ischiasnerv. Ist die Wurzel eines dieser Nerven
gereizt, treten die typischen Symptome auf (stechender
Schmerz, der von der Lende ins Gesäß und/oder Bein
ausstrahlt).
Was Sie tun können:
Möglichst Ruhe bewahren! Wichtig ist,
sich trotzdem zu bewegen und zwischendurch zur
Entlastung hinzulegen. Muskulatur entspannen, indem
Sie sich in Rückenlage ein Kissen unter die Knie
legen.
Bandscheibenvorfall
Wenn eine Bandscheibe nicht genügend
mit Nährstoffen versorgt wird und zudem unter starker
Belastung steht, kann der äußere Faserring spröde
und rissig werden. Als Folge davon kann die
Flüssigkeit aus dem Inneren des Kerns ihn ausbeulen.
Das kann Nerven des Rückenmarks reizen, starke
Schmerzen und/oder Lähmungen auslösen.
Was Sie tun können:
Wichtig ist Wärme (Wärmflasche,
Infrarotlampe, wärmende Salben) und eine
Stufenlagerung, die die Wirbelsäule entlastet: auf
den Rücken legen, die Beine auf einen Stuhl, sodass
ein 90-Grad-Winkel entsteht.
Arthrose der Wirbelgelenke
Mit zunehmendem Alter verliert die
Flüssigkeit in den Gelenken an Wasser, die
Knorpeloberfläche wird rau und dünn. Belastungen
werden nicht genügend abgefedert, es kommt zu
chronischen Reizungen.
Was Sie tun können:
Bei Übergewicht unbedingt
Gewichtsreduktion, um die Gelenke zu entlasten. Eine
Ernährung mit reichlich Vitamin C und E (z. B. Fisch)
sowie hochwertigen Ölen (z. B. Olivenöl) wirkt sich
positiv auch auf die Gelenke aus. Die Fette werden
für Reparaturen am Knorpel benötigt. Wichtig: die
Gelenke durch regelmäßige Bewegung aktiv halten,
auch wenn Sie bereits Arthrose haben.
Osteoporose
Unser Knochengewebe befindet sich in
ständigem Auf- und Abbau. Ab dem 20. Lebensjahr
verlieren wir jährlich 0,4 Prozent unserer
Skelettmasse. Im Fall der Osteoporose läuft dieser
Prozess jedoch zehnmal so schnell ab. Die Stabilität
der Knochen nimmt ab, sie verlieren an Gewicht,
brechen leichter.
Was Sie tun können:
Gut ist eine Ernährung reich an
Kalzium (Milchprodukte, grünes Gemüse,
kalziumreiches Mineralwasser) und Vitamin D (Seefisch,
Milch, Eier). Außerdem wichtig: regelmäßige
Bewegung (im Freien, wegen der Bildung von Vitamin D
durch Sonnenlicht!). Das vermindert den Abbau von
Muskel- und Knochenmasse. Auch wenn Sie bereits an
Osteoporose leiden: Spaziergänge im Freien tun gut.
Prellungen und Zerrungen
Das Steißbein ist besonders anfällig
für Prellungen. Zerrungen entstehen meist, wenn
Muskeln, Bänder oder Sehnen durch eine plötzliche,
heftige Bewegung oder einen Sturz überdehnt werden.
Was Sie tun können:
Ein guter Schutz vor Zerrungen sind
trainierte Muskeln und das sorgfältige Aufwärmen vor
jeder sportlichen Tätigkeit. Bei einer akuten Zerrung
oder Prellungen hilft meist Kälte (Eisbeutel,
Coolpack: nicht auf nackte Haut!). Wichtig: Kälte ca.
10 Min. wirken lassen, mehrfach wiederholen.