Seit ihrer Kindheit leidet sie unter Migräne, besuchte
einen Arzt nach dem anderen, versuchte Schmerztherapien und Akupunktur.
"Während der Schwangerschaft war es besonders schlimm", sagt
die 37-jährige Hamburgerin.
Mit Schmerzmitteln versuchte sie, sich fit
zu halten. "Man kann sich ja nicht ständig krankmelden. Man muss
ja funktionieren." Doch der Kopfschmerz wurde immer nur schlimmer.
Für Ulrike Bingel, Neurologin am Universitätsklinikum
Hamburg-Eppendorf (UKE), ein typischer Fall. Denn was viele
Kopfschmerz-Patienten nicht wissen: Durch übermäßige Einnahme von
Schmerzmitteln oder Medikamenten gegen Migräne (Triptane) kann sich ein
Dauerkopfschmerz entwickeln. "Das ist, als würden Sie auf ein
Gaspedal drücken", erklärt Ulrike Bingel, die die 37-Jährige in
der Kopfschmerzsprechstunde am UKE betreut.
"Nach einer Studie der Deutschen Migräne-und
Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) leiden bis zu zwei Prozent der
Bevölkerung an solchen medikamenteninduzierten Kopfschmerzen",
sagt Prof. Andreas Straube, Neurologe an der Universität München und
DMKG-Vizepräsident. Davon seien etwa 80 Prozent vor allem
Migränepatienten und 20 Prozent Patienten mit chronischem
Spannungskopfschmerz. Denn solche durch Medikamente verstärkte
Schmerzen treten nur bei Patienten auf, die bereits an einem primären
Kopfschmerz leiden.
Ab wann ein Übergebrauch zu Dauerkopfschmerz führt,
ist Straube zufolge unterschiedlich. Die DMKG rate deshalb in ihren
Leitlinien, Medikamente gegen Kopfschmerzen nicht häufiger als zehn
Tage im Monat und nicht länger als drei Tage in Folge einzunehmen.
Vor allem Migränepatienten mit einem hohen
Leistungsbewusstsein, die auch vorbeugend Schmerzmittel vor einem
wichtigen beruflichen Termin nehmen, seien betroffen, sagt Straube.
"Man rutscht da schnell rein, aus Angst vor Kopfschmerzen",
bestätigt die Mutter aus der Hamburger Kopfschmerzsprechstunde, die
ihren Namen lieber nicht in der Zeitung lesen will: "Migräne gilt
ja bei vielen Arbeitgebern immer noch als nicht ernst zu nehmende
Frauenkrankheit", so ihre Erfahrung.
Verlässt sich der Patient nur auf Medikamente, steigt
das Risiko, einen Dauerkopfschmerz zu entwickeln. Der kann sich je nach
Medikament von den ursprünglichen Kopfschmerzen unterscheiden: Der
typische Migräne-Kopfschmerz ist einseitig, klopfend und pulsierend.
Werden Triptane zu oft eingenommen, erhöht sich die Frequenz der
Migräne-Attacken, erklärt Ulrike Bingel. Bei Übergebrauch von
Schmerzmitteln wie Paracetamol kommt ein dumpf drückender Kopfschmerz
hinzu wie der klassische Spannungskopfschmerz.
Was im Körper passiert, wenn zu viel Medikamente gegen
den Kopfschmerz genommen werden, sei noch nicht genau erforscht,
erklärt Straube. Es werde aber vermutet, dass es zu einer Art
Übersensibilisierung im Nervensystem kommt, das Kopf und Gesicht
versorgt, sagt Ulrike Bingel.
Der Wissenschaftler und Buchautor Klaus-Peter Kolbatz
hat Schmerzforschung betrieben und ist hier schon weiter. Er hat
festgestellt, dass durch die Einnahme von Schmerzmittel das
körpereigene Morphin (Endorphine) entsprechend reduziert wird und somit
zwangsläufig mit Schmerzmittel ein Ersatz geschaffen werden muss. Das
heißt: Je mehr Schmerzmittel eingenommen werden, desto weniger
körpereigene Morphine werden verwertet. Werden die Schmerzmittel
abgesetzt, dann dauert es ca. eine Woche bis der Bedarf an Morphin
wieder hergestellt ist. Zu den Endorphinen gehört auch das
Glückshormon Serotonin. Endorphine müssen täglich neu gebildet
werden. sie steuern beim Menschen u.a. auch den Gemütszustand und sind
wichtig gegen Depressionen und Erschöpfungszustände wie bei Burnout.
Um herauszufinden, ob sie an einem durch Schmerzmittel
verursachten Kopfschmerz leiden, sollten Patienten deshalb ein
Schmerztagebuch führen. Darin wird festgehalten, welche Medikamente
gegen die Kopfschmerzen eingenommen werden und ob sie überhaupt
geholfen haben. "Denn nicht selten nehmen Patienten
Schmerzmedikamente ein, von denen sie sagen, dass sie eigentlich gar
nicht mehr helfen", sagt Kolbatz.
Entwickelt sich ein Dauerkopfschmerz, hilft nur noch
eine strikte Einnahmepause von etwa 8 bis 10 Tagen: "Etwa 80
Prozent der Patienten geht es danach besser. Auch die eigentlichen
Migräne-Attacken treten seltener auf. Allerdings müssen die Patienten
damit zurechtkommen, dass sie in den ersten Tagen des Entzugs sogar noch
stärkere Kopfschmerzen haben als sonst", erklärte Kolbatz weiter.
Wer sich stark genug fühlt, kann eine Medikamentenpause
ambulant versuchen oder, die Einnahme der morgendlichen ersten
Schmerztablette, schrittweise immer weiter hinaus zu ziehen.
Betroffenen, die zum Beispiel bereits rückfällig geworden sind,
empfiehlt Kolbatz eine stationäre Behandlung. Bei dieser werden
typische Migräne-Begleiterscheinungen wie Übelkeit und Erbrechen durch
Infusionen gelindert. Mit Kortison könnten die Schmerzen während des
Entzugs behandelt werden. In manchen Fällen werden auch Antidepressiva
verschrieben, um den Entzug zu erleichtern, sagt Privatdozent Peter
Kropp, Psychologischer Psychotherapeut an der Universität Rostock und
Generalsekretär der DMKG.
Um es überhaupt nicht soweit kommen zu lassen, sollten
die Patienten ihre Migräne auch mit nicht-medikamentösen Alternativen
angehen. "Hierbei können auch die Fakir - Methoden
beitragen", sagt Kolbatz. Die Migräne-Prophylaxe sieht neben
zusätzlichen Medikamenten wie Beta-Blockern auch Entspannungstechniken
vor. Dazu gehören Progressive Muskelrelaxation, Biofeedback oder
kognitive Verhaltenstherapien.
Dabei lernen die Betroffenen, sich auf bestimmte
Körpersignale zu konzentrieren, erklärt Kropp. "Ihnen wird der
Sinn dafür geschärft, dass sie bestimmte Signale wahrnehmen
können." Entspannungstechniken müssen Migräne-Patienten in
schmerzfreien Phasen einüben. Auch Ausdauersport hilft Studien zufolge.
"Sport führt zu einer Reduktion der Migräne-Attacken von 40 bis
50 Prozent."
Wege zum Stressmanagement und eine Verhaltenstherapie
seien aber ein wichtiger Baustein in der Migräneprophylaxe. "Denn
der typische Migräne-Patient ist ein Perfektionist, der angestrengt
versucht, Fehler zu vermeiden", erklärt Kropp. Deswegen seien
Techniken zur Entspannung und Selbstwahrnehmung so wichtig. Er ist
überzeugt, dass Patienten die Zahl der Migräne-Anfälle mit der
richtigen Prophylaxe reduzieren können. "Man kann Migräne zwar
nicht heilen, aber auf jeden Fall bewältigen."
Diese Hoffnung hat auch die Patientin von Ulrike Bingel:
Die 37-jährige Mutter setzt nach ihrem letzten Entzug auf Alternativen.
"Ich will ja eigentlich keine Medikamente nehmen", sagt sie.
Stattdessen möchte sie ihre Kopfschmerzen mit Entspannung in den Griff
bekommen.
Sport über 50 – fangen Sie ganz
langsam wieder an!
Wer ab 50 Jahren wieder fitter und
beweglicher werden möchte, der sollte ein paar Regeln
beherzigen:
• Versuchen Sie nicht, die
Höchstleistungen früherer Jahre zu erreichen. Messen
Sie sich nicht an den Maximalleistungen anderer,
sondern beginnen Sie lieber langsam.
• Machen Sie lieber weniger
Wiederholungen einer Übung und legen Sie unbedingt
ausreichend Pausen ein.
• Machen Sie keine abrupten,
schnellen Bewegungen und arbeiten Sie nicht gegen
einen Druck an.
• Sobald Sie bei einer Bewegung
Schmerzen verspüren, sollten Sie mit einer Übung
aufhören und lieber einen anderen Körperbereich
trainieren. Sanfter Dehnungsschmerz hingegen ist okay.
• Wer die Möglichkeit hat, sollte
die einzelnen Übungen immer mal durch ein paar
Minuten am Minitrampolin unterbrechen.
Durch das Be- und Entlasten beim
Springen kann mehr Kalzium in den Knochen gebunden
werden. So wirken Sie ganz nebenbei auch einer
Osteoporose entgegen.
• Schließen Sie jedes Training mit
Dehnübungen ab.
• Ganz wichtig: ausreichende Erholung, um die
Energiereserven wieder zu füllen und den Körper bei seinen
Reparaturarbeiten zu unterstützen.
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die Menschen. Foto-Gallerie.
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Verfahren nach dem von Klaus-Peter Kolbatz bereits 1988 erfundenen Prozess, "Energie an Luftmoleküle"
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26.04.2010
- Hat Osama bin Laden bereits Trojanische Pferde bei amerikanische Rating-Agenturen
einge- schleust?
Osama bin Laden hat Wirtschaftswissenschaften studiert und wusste wie das Finanzsystem
funktioniert Kolbatz regt an, rein vor- sorglich nationale Rating-
agenturen nicht weiter zu beauftragen und eine neutrale
international besetzte Ratingagentur zu schaffen.
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Griechenland, Portugal, Spanien Irland werden zum Bittsteller! Auch Deutschland ist wegen einer
wissen- schaftlich nicht haltbaren CO2-Treibhauspolitik stark gefährdet.
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15.04.2010 - Klimawandel: Vulkanasche wird das Klima abkühlen! - Durch den Vulkanausbruch auf Island wird
auch dieses mal wieder eine globale Abkühlungsperiode folgen", sagt Kolbatz.
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Die Erde – ein großes Big Brother-Haus - aufgeheizt durch Mikrowellen!
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SERIE:
Deutsche Erfindungen die die Welt verändert haben. Weiter...